Fachkräfte Prävention: Organisationsentwicklung zum Umgang mit Widerständen
Der nötige Kulturwandel zur Achtsamkeit und bei der Schutzkonzept-Arbeit sind keine Selbstläufer. In einer Fortbildung Ende Juni 2024 arbeiteten Präventions- und Meldebeauftragte aus Nordkirche und Diakonie gemeinsam dazu.
Fortbildung Organisationsentwicklung Ende Juni 2024
Wie gelingt es, alle Gruppen und Personen in der Arbeit an Schutzprozessen gut mitzunehmen und zu motivieren? Denn klar ist: die Anforderungen von Prävention sexualisierter Gewalt, das Umdenken, die nötige Haltungsveränderung treffen in Organsationen zunächst häufig auf Widerstand. Skepsis oder gar Abwehr sind eine häufige Herausforderung in der Präventionsarbeit, auf allen institutionellen Ebenen. Das ist aus Perspektive der Beteiligten gesehen kein Wunder, schließlich stellt die Erstellung eines Schutzkonzeptes eine arbeitsame Herausforderung dar und darüber hinaus gewohnte Verhaltensweisen und Strukturen infrage.
Aus diesem Grund widmete sich ein zweitägiges Fortbildungsangebot vom 27. bis 28. Juni 2024 dem Umgang mit Widerstand. Eine Gruppe von 18 Teilnehmenden, zusammengesetzt aus Präventionsbeauftragten vieler Kirchenkreise und Hauptbereiche der Nordkirche, Präventions- und Meldebeauftragte Diakonischer Werke im Norden sowie Kolleginnen aus der Stabsstelle widmete sich der Herausforderung: wie kann die gemeinsame Arbeit professionell und motivierend gestaltet werden und erste Abwehr anerkannt werden - und dennoch das gemeinsame Ziel im Blick bleiben?
Geleitet wurde die Fortbildung im Christophorushaus am Ratzeburger See von erfahrenen Fachkräften der Prävention der Nordkirche:
- Jenny Nehrdich (Dipl. Päd., Betriebswirtin, Gestalttherapeutin); Präventionsbeauftragte Kirchenkreis Dithmarschen, zuständig für Personal-, Organisations- und Gemeindeentwicklung,
- Thomas Schollas (Pastor, Systemischer Therapeut und Supervisor (SG)), Präventionsbeauftragter Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf und zuständig für Personal-, Organisations- und Gemeindeentwicklung, und
- Christina Bornhöft (M.A. Erziehungs- und Bildungswissenschaft, Systemische Beraterin (SG)), Referentin der Stabsstelle Prävention der Nordkirche.
Mit vielfältigen Methoden, theoretischem Input und im kollegialem Austausch wurde das Thema Veränderung und Widerstand aus einer Perspektive der Organisationsentwicklung betrachtet. Persönliche Erfahrungen und Strategien zum Umgang mit Widerständen wurden ausgetauscht. Besonders anschaulich wirkte das Aha-Erlebnis einer Methode, die Verstörung provozierte und damit selbst erleben ließ, wie unmittelbar Widerstand auch in uns entsteht. So wurden die Mechanismen der Reaktion anschaulich.
Im Fokus stand im Anschluss der professionelle Umgang mit Widerstand für die Umsetzung in der Schutzkonzept- und Schutzprozess-Arbeit. Zugleich wurde deutlich, wie wertvoll der Austausch der vielen an Prävention beteiligten Fachkräfte ist, um gemeinsame Standards und Vorgehen zu stärken, auch zwischen Diakonie und Landeskirche.