Fachforum 2022: Schutzkonzept & Schule
Nordkirche schult Pädagog*innen in Sachen Prävention: Die Stabsstelle Prävention veranstaltete am 17. Mai 2022 in Mecklenburg-Vorpommern ein Fachforum zum Thema Prävention gegen sexualisierte Gewalt im schulischen Kontext.
Das Fachforum Prävention ist eine öffentliche Fachtagung und Fortbildungsreihe für alle Mitarbeitenden in Prävention sexualisierter Gewalt in- und außerhalb der Nordkirche. Im Jahr 2022 lag der Fokus auf dem Thema Schutzkonzept und Schule. Hier stellen sich für Leitungs- und Fachkräfte Fragen wie:
- Welche Relevanz haben sexualisierte Gewalt und Grenzverletzungen im Schulalltag?
- Wie entsteht ein Schutzkonzept?
- Wie gehen wir mit einer Vermutung oder einem Hinweis zu grenzverletzendem Verhalten um?
Zum Hintergrund
Der Kontext Schule wurde in den letzten Jahren vermehrt als Risiko- wie als Kompetenzort in den Blick genommen. Darum hat der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung Johannes Röhrig über die 2018 gestartete Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ dazu aufgerufen, Schule zu einem sicheren Ort für alle zu machen und für Schutzkonzeptarbeit zu sorgen.
Das Fachforum Schule & Schutzkonzepte
Hierfür wurde das 3. Fachforum Prävention der Stabsstelle Prävention – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt der Nordkirche als Tagesveranstaltung in Kooperation mit dem Pädagogisch-Theologischen Institut der Nordkirche (PTI) und dem Diakonischen Landesverband Mecklenburg-Vorpommern konzipiert. Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Schulträger in der Nordkirche statt und wurde durch die Schulstiftung der EKD gefördert.
Die Ziele der Veranstaltung waren, Schulträger, Schulleitungen und pädagogische Fachkräfte für das Thema Schutz vor sexualisierter Gewalt zu sensibilisieren. Sie sollen befähigt werden, den Prozess der Erstellung eines Schutzkonzeptes auf Basis der Standards der Präventionsgesetzausführungsverordnung (PrävGAusfVO) der Nordkirche in die Wege zu leiten. So soll der Schutz der Kinder und Jugendlichen in den Schulen und Horten im Bereich der Nordkirche im Zusammenspiel der Maßnahmen von Präventions- und Interventionsarbeit erhöht werden.
Die Teilnehmenden des Fachforums waren Schulträger*innen, Schulleitungen, Lehrkräfte und schulische Mitarbeitende wie Sozialpädagog*innen und Erzieher*innen, die vorrangig an Schulen in evangelischer Trägerschaft und den zugehörigen Horten in der Nordkirche arbeiten. Durch die Schutzkonzeptentwicklung kommt den Schulen in evangelischer Trägerschaft die wichtige Schlüsselfunktion zu, mit gutem Beispiel für alle Schulen voranzugehen.
„Die Prävention von Gewalt gehört unbedingt zur Schulkultur einer evangelisch profilierten Schule“, sagt Christina Bornhöft, Referentin für Prävention in der Stabsstelle Prävention der Nordkirche. „Sie muss integraler Bestandteil der pädagogischen Arbeit sein. Darum benötigen alle Schulen ein einrichtungsspezifisches Schutzkonzept, das auf Bedingungen und Risiken vor Ort eingeht.“ Im Rahmen von Fachvorträgen und thematischen Schwerpunktworkshops wurden Schulen in evangelischer Trägerschaft dabei unterstützt, gute Schutz- und Kompetenzorte zu sein, in denen Prävention gelebt wird und betroffene Kinder und Jugendliche Hilfe finden.
Wie wirken Schutzkonzepte in Schulen?
Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt sind das konsequente Festschreiben des gelebten christlichen Menschenbildes von Wertschätzung, Respekt, Kultur der Achtsamkeit und Nächstenliebe. Jede einzelne Lehrkraft bzw. Erzieher*in trägt die Verantwortung für den Erhalt des körperlichen, geistigen und seelischen Wohls der ihr anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Die Nordkirche wirbt durch die Veranstaltung dafür, dass die Erarbeitung eines Schutzkonzeptes u. a. die klare, selbstverständliche Grundhaltung des evangelischen Profils der Schulen fördert und auf die Gewinnung von Handlungssicherheit in schwierigen und diffusen Lagen gerichtet ist.
